Starke Frau
Das Schicksal der Münchnerin Nina Zacher
Zugegeben: Selten fiel uns ein Artikel so schwer wie dieser: Da hat man eine Freundin, die die Lebenslust in Person war. Die alle um alles beneideten, was angenehm ist. Die gerne tanzte und auch so lebte: extrovertiert. Und mit der man gut und gerne zusammenarbeitete. Sie genoss als junge Frau alles aus vollen Zügen, bekam dann vier wunderbare Kinder Lola, Luke, Lenny und Helena, die jetzt zwischen 4 und 14 sind. Und sie hatte viele Freunde. Nicht nur, weil sie die Wirtin der berühmten „Sankt Emmeramsmühle“ im Englischen Garten ist, Münchens „in“-Adresse für gemütliche Gourmet-Gastronomie. Nein, es war ihr Typ, der einfach alle positiv ansteckte. Bis ein schreckliches Schicksal zuschlug.
Die „Lebens-Klappe“ fiel für Nina Zacher, 45, vor dreieinhalb Jahren: anfängliche Muskelschwächen, die häufiger und immer heftiger kamen, eine weltweite, wahre „Ärzte-Tort(o)ur“ und schließlich eine Diagnose, die Nina und ihrem Mann Karl-Heinz gleichzeitig die Füße und auch den Glauben wegzog: ALS. Amyotrophe Lateralsklerose ist als Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems (noch) unheilbar, betrifft 8000 Deutsche und weltweit 300.000 Menschen – und ausschließlich das motorische Nervensystem.
Nina Zacher durchleidet seitdem eine schleichende und gemeine Krankheit mit täglich neuen Hiobsbotschaften. „Ich sitze schon seit Monaten nur noch im Rollstuhl, kann mittlerweile nicht einmal mehr die Tastatur meines Handys bedienen, mein Mann muss mich überall und jeden Meter tragen – und sogar schminken.“
Fast alles, was die attraktive Münchnerin erleidet und empfindet, hält sie auf Facebook fest. „Ich möchte, dass möglichst viele Menschen an meinem Schicksal teilhaben, weil ich ganz bewusst und öffentlich zu mehr Möglichkeiten in der Entwicklung gegen ALS aufrufen möchte.“
Das tat sie unermüdlich schon in vielen Medien, wenngleich nicht nur nach einem anstrengenden ZDF-Auftritt im Sommer bei Markus Lanz in Hamburg viel zu wenig Resonanz seitens der Deutschen heraussprang.
Nina Zacher fällt es immer schwerer, nicht aufzugeben. „Möglicherweise erlebe ich meinen Geburtstag im März nicht mehr.“ „Ich hätte so gerne noch den ersten Freund meiner Tochter Helena kennengelernt.“ „Vor dem Tod habe ich keine Angst, nur vor dem Weg dorthin.“ Sätze, die einen mit treffen. Vor allem, wenn man weiß, dass man rein gar nichts mehr machen kann....
Deshalb ruft TOP Magazin gemeinsam mit Nina Zacher zu mehr Hilfe im Kampf gegen ALS auf.
Spendenkonto:
Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V.
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